Das Projekt Vogelstrausskluft
einheimische Tierarten durch Weidezäune an ihren Wanderungen gehindert und vertrieben. Trotz der großen Fläche konnte in normalen Jahren aber gerade soviel Einkommen erzielt werden, dass eine einzige Familie davon leben konnte. Deshalb wurde es für die meist weißen Farmer immer schwerer ihre Kinder zu einer Übernahme der oft seit hundert Jahren bestehenden Betriebe zu bewegen. Auch die Nutzung durch die einheimische Nama-Community ist aufgrund der Kargheit ausgeschlossen. Dies wurde durch die Regierung in Windhoek überprüft und bestätigt.
Namibische und europäische Investoren haben gemeinsam das Projekt »Vogelstrausskluft« ins Leben gerufen. Ziel ist es, das Farmgebiet dreier ehemaliger Karakulschaf- und Ziegenfarmen zu renaturisieren, Großwild wieder heimisch zu machen, die Natur in ihre ursprüngliche Form zurückzuführen und zu bewahren.

Über Jahrzehnte wurde der Boden – einer Halbwüste aus Sand, Steinen und nur wenigen nutzbaren Pflanzen – zur Zucht von Ziegen und Schafen genutzt, und dabei oft völlig überweidet. Das natürliche Gleichgewicht wurde empfindlich gestört,




Zum Schutz der Tiere umgab man die gesamte Fläche mit einem Wildzaun. Er ist an den Stellen an denen die Wanderwege der Antilopen gekreuzt werden abgesenkt, so dass er für sie kein großes Hindernis mehr darstellt. Inzwischen wurde auf der Vogelstrausskluft wieder eine heimische Herde von etwa 60 Kudu Antilopen gezählt, und auch die anderen Arten vermehren sich stetig und bleiben auch auf dem Farmgebiet – darunter unter anderem Oryx Antilopen, Springböcke, Klipspringer, Zebras, Paviane und Vogel Strauße.
Der Natur wieder Raum geben

So wurde im Jahr 2001 beschlossen drei dieser Farmen – die Vogelstrausskluft, Koubis Noord und Koubis Suid – mit einer Gesamtfläche von über 26.000 ha am Fish-River-Canyon zu erwerben, und sie mittelfristig in ein Naturreservat umzuwandeln. Einige Teile der Farmen waren wegen ihrer unzugänglichen Lage im oder am Canyon schon seit Jahrzehnten nicht mehr beweidet worden, weshalb sie sich für eine Renaturierung besonders eigneten. Mit viel privatem Engagement wurden Weidezäune entfernt, Ställe und Müllhalden beseitigt und Großwild wieder eingesetzt.




eine kleine, aber exklusive Lodge mit festen Unterkünften für etwa 50 Personen. Wege wurden angelegt, um die natürlichen Flächen zu schonen, umweltfreundliche Energiesysteme wie Wind- und Sonnenenergie zusätzlich zur Grundversorgung installiert, und die Infrastruktur zur Farm verbessert – unter anderem durch ein kleines Flugfeld auf der ausgetrockneten Ebene des Sees.
Sanfter Tourismus

Zur Finanzierung des Projekts und um Arbeitsplätze und Akzeptanz innerhalb der einheimischen Bevölkerung zu schaffen, wurde das Reservat zusätzlich für eine sanfte touristische Nutzung ausgebaut – immer unter dem Vorrang der Natur. In der Nähe des ursprünglichen Farmhauses der Vogelstrausskluft, an einem der schönsten Plätze des Farmgebiets, entstand


Die Bevölkerung unterstützt das anfangs skeptisch aufgenommene Projekt. Ohne den Menschen ganz auszuschließen findet die Natur langsam zu ihrer ursprünglichen Form zurück. Durch zahlreiche regionale Arbeitsplätze unterstützt die Vogelstrausskluft zudem das Bemühen die Regierung in Windhoek und regional in Bethanien, den Lebensstandard der Bevölkerung langfristig zu heben.
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