Mit einer Ausdehnung von 1 auf 3 km ist die meist ausgetrocknete
Seepfanne der Vogelstrausskluft auf vielen Karten des Südens Namibias
eingezeichnet. Sie befindet sich direkt an der Zufahrt der westlichen
Farmgrenze, gehört aber nur zu etwa 2/3 zum
Farmgebiet.
Das Quellgebiet des Schnepfen – des Flusses, der das Becken speist –
befindet sich etwa 60 km nördlich in der Hochebene westlich von Bethanien.
Das Wasser sammelt sich hier zwischen zwei Gebirgszügen und fließt wie
beinahe alle Flüsse der Gegend nach Süden ab, um etwa 50 km südlich der
Vogelstrausskluft im Konkiep Fluss zu münden. Ein privater Staudamm, der
vor einigen Jahren errichtet wurde, staut das wenige Wasser schon 30 km
vor der Vogelstrausskluft auf und schneidet so die Wasserversorgung in dem ohnehin schon
trockenen Gebiet völlig ab. Der kleine See trocknete vollständig aus.
Nur in besonders regenreichen Jahren füllt sich das Becken dennoch mit
Wasser und bietet dann einen unbeschreiblichen Anblick – das letzte Mal
passierte dies im Jahr 2002, davor im Jahr 1987. Da Regen in Namibia nicht
in gleichmäßigen Abständen fällt, sondern auch mal über einige Jahre ausbleibt,
ist der Boden meist völlig ausgetrocknet und hart. Fällt dann Regen, passiert
dies meist in großen Mengen, die nicht schnell genug von der Erde aufgesaugt
werden können und somit an der Oberfläche abfließen. Auf diese Weise entstehen
plötzlich reißende Flüsse in Gegenden in denen eigentlich kein Tropfen Regen
gefallen ist. Geschieht dies, wie im März 2002, gleichzeitig bei Bethanien und
dem Gebiet der Vogelstrausskluft, bringt der Schnepfen genug Wasser mit sich
um die Pfanne zu überfluten und, da der
Abfluss versperrt ist, einen See zu
bilden. Erreichte der Wasserstand damals gerade einmal einige zehn Zentimeter,
so erzählen Einheimische von mehreren Metern im Jahr 1987, als das Wasser selbst
das Farmhaus am Hang der Hochebene erreichte.
Der Anblick eines blauen Sees in der von roten Farben dominierten, kargen
Landschaft ist unbeschreiblich. Es ist plötzlich eine andere Welt und selbst
die Tiere scheinen sich zu freuen. Sie kommen in Scharen aus den umliegenden
Gebieten zum Trinken und Baden, was unzählige Spuren im Sand aus allen Richtungen
zeigen.
Doch auch in der trockenen Zeit bietet die weite, ebene und unbewachsene Fläche
einen wunderbaren Anblick: Den Kontrast zur grasbewachsenen
Hochebene, den
hügeligen Feldern der
Canyon Plains
oder den steilen Felsen des
Fish River Canyons.
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